BERICHT EXPERTENTELEFON „Schlafstörungen“ am 21.02.2013

Endlich gut schlafen

Millionen Bundesbürger sind von oftmals massiven Schlafstörungen betroffen. Zur richtigen Behandlung und Prophylaxe der Probleme gab es beim Expertentelefon und im Chat zahlreiche offene Fragen.

Fünf Millionen Menschen in Deutschland klagen über schwerwiegende Schlafstörungen. Viele können nicht einschlafen, andere wachen nach wenigen Stunden mitten in der Nacht auf, am nächsten Morgen schleppen sie sich mühsam zur Arbeit. Und anstatt dass man am Abend dann endlich zur Ruhe kommt und den Schlaf „nachholen“ kann, beginnt das gleiche Spiel oftmals von vorne. Je müder man ist, umso verzweifelter sucht man den Schlaf und findet ihn dann doch nicht – ein Teufelskreis beginnt, den viele nur noch mit Medikamenten durchbrechen können. Beim Expertentelefon und im Chat konnten Betroffene ihre Fragen zum Thema Schlaf loswerden. Das Telefon stand nicht still, und auch online wollten sich viele „schlaflose“ Menschen Rat holen.

Der Kölner Professor Egon Stephan spricht dann von Schlafstörungen, wenn Menschen sich ständig müde fühlen, obwohl sie regelmäßig acht Stunden und mehr im Bett liegen und schlafen beziehungsweise zu schlafen versuchen. Um von einer Störung zu reden, komme es dabei entscheidend darauf an, ob der oder die Betroffene sich bereits am Morgen oder auch schon tagsüber müde und erschöpft fühle. Schlafmangel und Schlafstörungen können, so Stephan, zu einer Schwächung der Immunabwehr und häufig bei chronischer Belastung auch zu Bluthochdruck und / oder Herzerkrankungen führen. Ein Arztbesuch sei notwendig bei ständiger Übermüdung und dann, wenn die eigenen Schritte zur Besserung der Situation versagt hätten.

Viele Betroffene berichteten am Telefon und im Chat, dass sie in ihrer Not zu Schlafmitteln greifen würden. Professor Stephan: „Die wirksamen Schlafmittel führen, auch wenn sie rezeptfrei sind, bei regelmäßigem Konsum zur Abhängigkeit. Dazu kommt, dass sie auch noch sehr schnell ihre Wirkung verlieren.“ Deshalb sollten, so Stephan, solche Mittel wirklich nur ausnahmsweise eingesetzt werden.

 

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Körperliche Aktivität und Entspannungsübungen

Eine häufige Ursache bei Einschlafproblemen sind Ärger und Stress – sei es im privaten oder beruflichen Bereich –, den man abends nicht einfach so abschütteln kann. Professor Stephan rät in solchen Fällen dazu, sich durch eine vernünftige sportliche Anstrengung körperlich abzureagieren. Dadurch würden die Stresshormone wirkungsvoll abgebaut. Die körperliche Ermüdung helfe dann besonders gut beim Einschlafen. Und nicht zuletzt sollte man wirklich erst dann ins Bett gehen, wenn man sich richtig müde fühle.

Entspannungsübungen direkt vor dem Schlafengehen empfiehlt der Kölner Arzt und Somnologe Dr. Lennart Knaack nur dann, wenn man diese lange kenne und ausübe, sie müssten sozusagen automatisch ablaufen können. Neben der sehr beliebten Muskelrelaxation nach Jacobson böte sich vor allem das autogene Training an. Zudem könnten Atemübungen, Yoga und Meditation hilfreich sein. Viele Anrufer berichteten nicht nur von Einschlaf-, sondern vor allem auch von Durchschlafproblemen. Diesen Menschen rät die Berliner Schlafexpertin Thea Herold, aufzustehen und sich eine entspannende Tätigkeit zu suchen, nach einiger Zeit werde man dann oft wieder schläfrig. Wichtig sei es, dennoch möglichst zur gleichen Zeit am Morgen aufzustehen, um den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus beizubehalten.

Das Schnarchen als „Dauerbrenner“ unter den Schlafproblemen

Sehr viele Anrufer beschäftigte der „Dauerbrenner“ unter den Schlafproblemen: das Schnarchen des Partners auf dem Kopfkissen nebenan. „Alkohol, schwere Mahlzeiten oder starkes Rauchen können das Schnarchen verstärken“, nennt Dr. Lennart Knaack einige mögliche Ursachen für die nächtlichen „Sägegeräusche“, eine Gewichtsabnahme wiederum könne bei banalen Schnarchern eine Linderung bewirken. Mitunter sei aber eine Allergiediagnostik in Verbindung mit einer HNO-Untersuchung sinnvoll. Schnarchen könne aber auch auf ein obstruktives Schlafapnoe-Syndrom hindeuten, dies sei eine ernsthafte Erkrankung, die dringend ärztlich diagnostiziert und behandelt werden müsse.

Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung für den Fall der Fälle vorsorgen

Psychischer Stress im Job, Mobbing oder auch die ständige Erreichbarkeit per Handy und Laptop können nicht nur zu Schlafstörungen, sondern schlimmstenfalls zu Depressionen führen, unter Umständen wird das psychische Leiden chronisch und der Arbeitnehmer kann sogar seinen Beruf nicht mehr ausüben. Für einen solchen Fall sollte man nach Ansicht des Versicherungsexperten Christoph Andersch von den Ergo Direkt Versicherungen rechtzeitig mit dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung vorsorgen: „Solange die gesundheitliche Situation noch gut ist und keine Vorerkrankungen oder Beschwerden bestehen, ist es unbedingt ratsam, eine solche Versicherung abzuschließen, da dann noch ein vollumfänglicher Versicherungsschutz gewährleistet werden kann.“ Speziell bei handwerklichen oder körperlich belastenden Berufen sei es empfehlenswert, einen Vertrag zu wählen, bei dem auf die sogenannte abstrakte Verweisungsmöglichkeit verzichtet werde.

INFOKASTEN

Weitere Informationsquellen für Interessierte:

  • www.dgsm.de (Homepage der Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM). Die DGSM befasst sich als wissenschaftliche Gesellschaft mit der Erforschung des Schlafes und seiner Störungen sowie mit der klinischen Diagnostik und Therapie von Schlaf-Wach-Störungen.)
  • www.sleep.de (Homepage der Schlafakademie Berlin, sie beschäftigt sich mit Schlaferkrankungen und ihren Behandlungsmöglichkeiten.)
  • www.ergodirekt.de (Homepage des Direktversicherers Ergo Direkt Versicherungen. Zur Produktpalette des Anbieters aus Fürth zählt auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung.)

Am Telefon und im Chat saßen für Sie:

Prof. Dr. phil. Egon Stephan, Direktor der Schlafambulanz am Psychologischen Institut der Universität zu Köln. Leiter von Kursen zur Behandlung von Schlafstörungen, die u. a. stressbedingt sind

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Dr. med. Lennart Knaack, Arzt und Somnologe, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM), seit 2011 Mitinhaber von „Intersom“ – Zentrum für Schlafmedizin & Schlafforschung – in Köln

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Christoph Andersch, Experte für Berufsunfähigkeitsversicherungen bei den Ergo Direkt Versicherungen, Fürth

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Thea Herold, Mitbegründerin der Schlafakademie Berlin. Freie Autorin (u. a. „Der Schlafquotient“) und Mitglied des Netzwerks von Schlafexperten SOMNICO Berlin

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Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),